top of page

 

SCHULE IN RUSSLAND UND KANADA

Die Bergthaler Mennoniten aus Russland, die 1874 – 1876 nach Kanada kamen, (Chortitzer und Sommerfelder von Manitoba und Bergthaler aus Saskatchewan), hielten strikt an ihrem alten Schulsystem fest. Sie hatten aber für das Staatsprogramm nicht vorbereitete Lehrer, so dass die Regierung anfing, neue Schulen zu bauen und diese mit ausgebildeten Staatslehrern zu besetzen. 

 

Diese Erneuerung im Schulwesen, was die meisten dieser Mennoniten nicht annehmen wollten, betraf auch unsere Vorfahren. Bei ihnen bedeutete dieses aber keine Verbesserung, sondern eher eine Verweltlichung der Schulen. Ihrer Ansicht nach würden sie damit ihre Jugend verlieren und auch die Gemeinden müssten dadurch verweltlichen. Denn: Was die Schule ist, wird die Gemeinde von morgen sein. Das war ein wichtiger Grundsatz bei unseren Vorfahren. Über die Schule sollte der Glaube gepflegt und weitergegeben werden, und wenn man sie an die Regierung abgab, würde der Glaube auch in den Gemeinden verflachen. Sie hatten schon wiederholt wegen des Erhalts des Privilegs bei Regierungsstellen vorgesprochen, das ihnen vermeintlich das Recht gab, eigene Schulen zu führen, aber es blieb erfolglos. Später wollten sie auch schon der Regierung in ihrem Schulprogramm entgegenkommen, aber es war bereits zu spät.

DIE GRUNDLAGE DER GEMEINDESCHULE IN MENNO

Die Schularbeit gründete auf einer ALLGEMEINEN SCHULVERORDNUNG. In diesem war das von der kirchlichen Gemeinde gewünschte und geforderte Schulsystem festgelegt. Wenn die Dorfbürger zusammenkamen (Schultenbott), um einen Lehrer fürs neue Schuljahr einzusetzen, wurde diese Schulverordnung gelesen. Es war üblich, diese ALLGEMEINE SCHULVERORDNUNG und auch die SCHULREGELN einzurahmen und in der Schule auszuhängen.

LEHRERKURSE IN DER KNABENSCHULE ZU EBENFELD

Es wurden die ersten „regelrechten Lehrerkurse“ von Martin W. Friesen während einiger Tage oder Wochen jährlich vor dem Schulanfang gegeben; denn auch eine Anzahl von Dorfschullehrern, die bestrebt war mehr zu lernen, ihr Schulprogramm zu erweitern und zu verbessern, wünschte es, so wie auch die Prediger (der Lehrdienst), unter dessen Aufsicht die Schulen damals standen.

Bevor die Knabenschule in Ebenfeld ins Leben gerufen worden war, gab es schon1950 einen Lehrerkursus, geleitet von Martin W. Friesen.

DIE ERSTEN LEHRER IN LOMA PLATA

Neben Martin W. Friesen war auch Andreas F. Sawatzky ab 1957 als Lehrer in der Vereinsschule angestellt. Friesen war Autodidakt, einer, der sich sein Wissen ohne die Hilfe eines Lehrers bzw. einer Schule angeeignet hatte. Herr Sawatzky hatte angefangen, in Asunción an Sommerkursen  teilzunehmen. Er absolvierte sie 1959 mit „gut“ und erhielt das Diplom für den „Maestro Normal Asimilado Cuarta Categoría“. 

 

DIE ZWEIGSTELLEN DES COLEGIO LOMA PLATA

Die Zweigstellen sind im Laufe der Jahre folgende Schulen gewesen: Paratodo, Lolita, Neuhof, Schöntal, Schönwiese, Eigenheim und Lichtenau. Wovon Schöntal, Schönwiese, Eigenheim und Lichtenau nur kurze Zeit gearbeitet haben. Von letzteren hat Lichtenau am längsten durchgehalten: von 1996 - 2001 (6 Jahre).

Da schon zentralisierte Schulen bestanden und diese in einigen Bezirken nicht von Volksschülern voll in Anspruch genommen wurden, beantragten die Bürger bei der Schulverwaltung, auch hier die ersten Klassen Básico einzurichten. Damit würden sie schon etwas bei der Weiterschulung ihrer Kinder sparen. Wo es eben möglich war, behandelte die Schulverwaltung diese Anträge wohlwollend.

Mit der Zeit wurden die am passendsten gelegenen Zweigstellen in Paratodo seit 1976, Lolita (1980) und Neuhof (1982) erweitert und gut ausgebaut. Als feststehende Institutionen führen sie bis zum Abschluss des Bachillerato.

bottom of page